Greenpeace Magazin | Claudia Werner

2023-02-15 15:10:38 By : Mr. Blanche Zhou

Florale Freuden gehen auch nachhaltig

Wenn Claudia Werner ihre Blumen auf dem Markt anbietet, bleiben oft die Älteren stehen. Sie betrachten Rittersporn, Levkojen, Azaleen, riechen an den Blüten und erinnern sich an ihre Kindheit. Heute seien diese Sorten eine Rarität. „Dabei bieten regional angebaute Blumen große Vielfalt.“ Achtzig Prozent der Schnittblumen werden importiert. Rosen, Nelken, Gerbera, Astern und Chrysanthemen etwa kommen oft per Flugzeug aus fernen Ländern wie Kenia, Ecuador und Kolumbien. Sie sind häufig mit Pestiziden behandelt, lagern tagelang in Kühlkammern. Meist ist unklar, woher genau die Blumen stammen, wie viel Wasser und Dünger gebraucht wurde. Anders als bei Nahrungsmitteln gibt es für Blumen keine Kennzeichnungspflicht.

Claudia Werners Blumen wachsen in ihrem Garten im Bremer Stadtteil Kattenesch. Die 52-jährige Blumengärtnerin macht bei der Slowflower-Bewegung mit, die vor drei Jahren von Gärtnerinnen und Floristen aus dem deutschsprachigen Raum gegründet wurde, die auf nachhaltige und regionale Blumen setzen, ohne Torf, Kunstdünger, Pestizide und Plastik.

Werner verkauft ihre Blumen auf Märkten, in Hofund Bioläden und in ihrem Garten. Seit 2021 ist sie selbstständig. Um das Handwerk zu lernen, besuchte sie Flowerfarming-Workshops und arbeitete auf einem Biohof. Davor war sie Waldorferzieherin. „Ich habe den Kindern gezeigt, dass es Wunder gibt, die schützenswert sind“, sagt Werner. Etwa ein Schmetterling, der auf einer Blüte landet. „Blumen geben mir Zuversicht fürs Leben“, sagt sie.

Werner verzichtet auf Steckschaum, für einen Hochzeitskranz etwa nimmt sie Reisig und wickelt Moos darum, in das sie die Blumen steckt. Stricknadeln halten alles zusammen. Im Winter verwendet Werner getrocknete Blumen, dann flicht sie Strohblumen, Kugelamaranth und Gräser zu Reifen. In ihrem Garten wachsen Christrosen und Hagebutten.

Neulich habe ihr eine Kundin im Bioladen gesagt: „Ihre Blumen sind wunderschön, aber so teuer!“ Da hätten gleich zwei andere Kundinnen erwidert: „Nein, sie sind ihr Geld wert. Die halten ganz lange.“ Claudia Werner hat sich gefreut.

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